08/
2020

Hohes Ehrenamt für BVR-Präsidentin Marija Kolak

Die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak, ist von Papst Franziskus zum Mitglied des Wirtschaftsrates des Heiligen Stuhls und Vatikans ernannt worden.

Der vatikanische Wirtschaftsrat hat die Aufgabe, die Durchführung der wirtschaftlichen Angelegenheiten zu verfolgen und über die Strukturen und die administrativen und finanziellen Aktivitäten der Dikasterien der Römischen Kurie, der mit dem Heiligen Stuhl verbundenen Einrichtungen und des Staates der Vatikanstadt zu wachen. Der Wirtschaftsrat besteht aus fünfzehn Mitgliedern. Acht Mitglieder werden aus den Kardinälen und Bischöfen ausgewählt, um die Universalität der Kirche widerzuspiegeln. Sieben Mitglieder sind Finanzexperten/Laien aus verschiedenen Nationen, die über Finanzkompetenz und anerkannte Professionalität verfügen. Der Wirtschaftsrat wird von einem Kardinal als Koordinator geleitet – derzeit Kardinal Reinhard Marx, der auch Erzbischof von München und Freising ist.

Die Einschätzung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (vom 8. August 2020) dazu: „Auch die im BVR dominierenden Volksbanken und Raiffeisenbanken haben eine Geschäftsphilosophie, die zu Franziskus’ Vorstellungen für eine gerechtere Wirtschaftswelt passen könnte: Genossenschaftsbanken haben anders als börsennotierte Banken eben nicht das Ziel, ihren Gewinn zu maximieren, sondern den Nutzen für ihre Mitglieder zu steigern. Sie wurden gegründet als Selbsthilfeorganisationen, etwa die größte deutsche Genossenschaftsbank von und für Apotheker und Ärzte (Apobank). Die Gründerväter der Genossenschaftsbanken, Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 bis 1888) und Hermann Schulze-Delitzsch (1808 bis 1893) lehnten Almosen ab. Sie wollten die Menschen befähigen, ein würdiges Leben zu führen und sich selbst zu versorgen. Kolak hält dieses Wertegerüst auch heute noch für passend, um Ideen zur Armutsbekämpfung in der Welt zu entwickeln und mehr Menschen Chancen zu eröffnen.“