Kontostand trifft Klimabilanz

Mit ihrem neuen, auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit zielenden Girokonto VR Klima, weckt die Ostfriesische Volksbank ganz gezielt das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Welt von morgen. Mit einem Teil der Gebühren fördert sie Jahr für Jahr fünf Initiativen in der Region, die sich für Umwelt, Artenvielfalt und Tierwohl einsetzen. Wohin die Unterstützung fließt, bestimmen die Kunden und Mitglieder der Bank. Anhand dieses wegweisenden Modells gelingt der Bank ein ökologisch wertvolles Miteinander von Konten, Kunden und Klimaschutz.

Kontostand trifft Klimabilanz

Ganz still ist es, nur das Rascheln der Blätter im Wind ist zu hören. Auf dem Gelände des Ökowerks Emden ist gerade wenig los, das Wetter ist herbstlich, es regnet leicht. Für Mitarbeiter Torsten Duchow ist es dennoch ein Arbeitstag wie jeder andere. Routiniert pflückt er Äpfel, gerade ist er mit einer rot-gelb gemusterten Sorte beschäftigt, mit dem besonderen Namen „Karneval“. Wer genauer hinschaut, sieht, dass an allen Bäumen, die in gut strukturierten Reihen angepflanzt sind, ganz unterschiedliche Früchte wachsen, kleine und große, rote, gelbe, grüne und alles dazwischen. Auf getöpferten Schildern stehen die Namen dieser alten Apfelsorten. „Finkenwerder Herbstprinz“, „Ostfriesische Palme“, „Rote Sternrenette“. Namen, die nach Geschichte klingen, nach Bauernhöfen und Backstuben, nach Zeiten, in denen jede Region ihre eigenen Früchte kannte.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Pomarium Frisiae“

Hier, im „Pomarium Frisiae“ – dem friesischen Obstgarten – wachsen mehr als 660 Apfelsorten. „Wir haben ihn im Jahr 2012 angelegt, um die Artenvielfalt des Apfels zu zeigen und zu bewahren“, sagt Katharina Mohr, während sie eine Frucht aufhebt, dreht und genau betrachtet. Die promovierte Juristin ist seit 2020 Geschäftsführerin des Ökowerks und begeistert von den Möglichkeiten, die dieses bietet. Die gemeinnützige Stiftung hat sich seit 35 Jahren dem Umweltschutz und der Bildung verschrieben, seit 16 Jahren als gemeinnützige Stiftung. Rund 22 Mitarbeitende sind hier beschäftigt. „Wir machen Umweltbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene“, erklärt Mohr. „Das reicht von Führungen über Workshops bis zu Projekttagen mit Schulklassen.“ Jährlich besuchen etwa 25.000 Menschen das Gelände.

Von den Apfelbäumen begleitet Katharina Mohr ihren Mitarbeiter über einen schmalen Pfad zu einem Gewächshaus. Darin sind mehrere Reihen junger Apfelbäume zu erkennen, dicht nebeneinander. Drinnen riecht es nach feuchter Erde und Holz. Heidi Schwarze kniet hier gerade zwischen den Pflanzen, befestigt Namensschilder an die kleinen Bäumchen und prüft deren Zustand. Danach gräbt sie draußen einen der etwas größeren Bäume aus. „Hier ziehen wir unsere eigenen Apfelbäume auf“, sagt Katharina Mohr. „Wir verkaufen sie an Privatpersonen, zum Selbstkostenpreis. Zwischen 300 und 400 Menschen kaufen jedes Jahr bei uns Bäume.“ Damit trägt das Ökowerk seine Arbeit hinaus in die Region: alte Apfelsorten finden neue Heimat in Gärten, auf Schulhöfen, auf Streuobstwiesen. „So verbreiten wir Vielfalt ganz praktisch“, sagt Mohr. „Wenn in Aurich, Leer oder Norden ein Baum aus unserem Bestand wächst, dann lebt unsere Sammlung weiter.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

25.000 Kilo, 5.000 Liter

Mit den Äpfeln, die Torsten Duchow gepflückt hat, geht es weiter zu einem weiteren luftigen Gewächshaus. Dort hat Joachim Grüner eine kleine Saftpresse aufgebaut, eine größere gehört ebenfalls zum Ökowerk – sie wird vor allem zur Haupterntezeit genutzt. Ein süßer Duft liegt in der Luft und als der Mitarbeiter die Äpfel in kleine Stücke geschnitten und in mehreren Schritten ausgepresst hat, kommt ein leuchtend roter, aromatischer Apfelsaft heraus. Katharina Mohr füllt ein paar Schlücke in ein Glas ab, probiert. „So schmeckt Herbst“, sagt sie lächelnd. „Wir ernten jährlich etwa 25.000 Kilo Äpfel, alles in Handarbeit. Daraus entstehen etwa 5.000 Liter Apfelsaft. Der ist bei unseren Besuchern sehr beliebt – besonders auf unseren Festen.“

Der Saft- ebenso wie der Baumverkauf ist Teil der Finanzierung, die das Ökowerk braucht, um seine Bildungsarbeit zu tragen. Der Hauptteil des Budgets kommt aber durch öffentliche Unterstützung, etwa durch die Stadt Emden oder auch durch Förderprojekte mit den Schwerpunkten Umweltschutz, Naturschutz, Artenvielfalt und Klimaschutz, von kommunaler bis europäischer Ebene.

Förderung mit Kontosystem

Daneben ist das Ökowerk auf Spenden angewiesen. Eine davon kommt regelmäßig von der Ostfriesischen Volksbank. Rainer Hoffmann ist heute im Ökowerk, um sich das Projekt wieder einmal anzuschauen. Der Bereichsleiter für den Privatkundenbereich hat seinen Anzug mit wetterfester Kleidung getauscht, er weiß schon, was ihn hier im Herbst erwartet. Er greift zum Apfelsaft, „der ist wirklich einmalig“, sagt er. „Ich kenne das Ökowerk als Emder schon lange, aber es ist jedes Mal wieder beeindruckend.“

Die Bank unterstützt das Ökowerk dabei nicht einfach nur durch ein Sponsoring. Im Jahr 2024 hat sie das Girokonto VR Klima eingeführt, inklusive einer Girocard aus FSC®-zertifiziertem Holz: „Ein Teil der Kontoführungsgebühr fließt in einen Fördertopf, aus dem wir ökologische Initiativen unterstützen“, erklärt Rainer Hoffmann. „Damit übernehmen unsere Kundinnen und Kunden eine Art Patenschaft für nachhaltige Projekte in der Region.“ Die Ostfriesische Volksbank gibt dabei einen Teil der Kontoführungsgebühren an die Initiativen weiter, insgesamt waren es 10.000 Euro im vergangenen Jahr. „Ich finde daran besonders schön, dass unsere Mitglieder und Kunden mitbestimmen, welche Projekte gefördert werden“, sagt Rainer Hoffmann. „Sie stimmen online oder in der Filiale ab – das macht das Ganze sehr transparent.“

Fünf Initiativen pro Jahr

Mit dem Konto VR Klima unterstützt die Bank jährlich fünf Initiativen in Ostfriesland, die sich für Umwelt, Artenvielfalt und Tierwohl einsetzen. Neben dem Ökowerk Emden sind es Projekte, die auf ganz unterschiedliche Weise zeigen, was Nachhaltigkeit vor Ort bedeutet. Ein gefördertes Projekt ist zum Beispiel der Landwirtschaftliche Naturverein „Rheiderländer Marsch“ e. V., der Artenschutzstreifen zwischen Ackerflächen anlegt, um Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger zu schaffen. Der Soziale Ökohof St. Josef e. V. in Papenburg hingegen lädt mit dem Projekt „Junges Gemüse“ Kinder, Erzieherinnen und Lehrkräfte ein, den ökologischen Landbau praktisch zu erleben. Beim Säen, Ernten und gemeinsamen Zubereiten des Gemüses entdecken die Kinder spielerisch, wie Lebensmittel entstehen und welche Rolle Insekten und Tiere dabei spielen.

Neu: Ostfriesische Igelhilfe

Ganz neu wird im Jahr 2026 als sechstes Projekt die Ostfriesische Igelhilfe aufgenommen, ein Verein in Leer (Ostfriesland), der verletzte Igel aufnimmt, pflegt und wieder auswildert. „Diese Vielfalt zeigt, was wir mit relativ kleinen Mitteln bewegen können“, sagt Rainer Hoffmann. „Jedes Projekt ist anders – und genau das ist der Punkt: Nachhaltigkeit entsteht, wenn viele Ideen zusammenkommen.“